Chakras - die Energiezentren
Chakra heißt "Rad". Chakras sind Energiezentren oder Energiewirbel. Sie existieren als dynamische Energien und helfen uns zu verstehen, wie der Mensch in dem komplexen Zusammenspiel seiner vielschichtigen Existenz Energie verarbeitet. Die Chakras beeinflussen unsere Wahrnehmungen, Gefühle und Entscheidungen. Sie wirken sich auf das Fließen und die Art unserer Gedanken aus sowie auf die Energien, die wir sammeln können, um die Gedanken in die Tat umzusetzen und sie zu manifestieren. In unserem gesamten Verhalten beeinflussen die Chakras die Beziehung zwischen dem Bewussten und dem Unterbewussten. Die Öffnung und Ausbalancierung der Chakras öffnet die Sinne und integriert sie in ein gut reagierendes Netzwerk, das zu dem weit größeren Energiefeld, von dem wir kommen und zu dem wir zurückkehren werden, eine Beziehung aufnehmen kann.
Yoga konzentriert sich auf die 8 Haupt-Chakras:
- 7 der 8 Chakras entsprechen entweder Bereichen des endokrinen Systems oder Nervengeflechten im physischen Körper. Das 8. Chakra ist der Aura bzw. dem magnetischen Feld des Körpers zugeordnet.
- Die ersten 3 Chakras sind als das Untere Dreieck bekannt, das 5., 6. und 7. Chakra als das Obere Dreieck. Im 4. Chakra, dem Herz-Chakra, liegt das Zentrum des Ausgleichs zwischen den unteren und oberen Chakras, hier vollzieht sich der Wandel der Erfahrung vom "Ich zum Du" oder vom "Ich zum Wir".
- Kein Chakra steht für sich allein. Bei näherer Kenntnis der yogischen Anatomie wird deutlich, dass wir unser Verständnis vom westlichen Modell, das der Analyse und Trennung bedarf, ändern und uns einer ganzheitlichen Betrachtungsweise zuwenden sollten, wonach alles miteinander im Einklang ist. Alle Chakras sind Teil eines größeren Zyklus von Evolution und Rückschritt, Manifestation und Sublimierung. Die Chakras des unteren Dreiecks sind zuständig für Ausscheidung und Reduzierung und werden von den Chakras des oberen Dreiecks, die speichern, erschaffen und verfeinern, ins Gleichgewicht gebracht.
- Die ersten 5 Chakras werden mit den 5 Tattvas oder den 5 grobstofflichen Elementen in Verbindung gebracht - Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther sowie den Qualitäten, die jedes dieser Elemente beinhaltet. Die oberen 3 Chakras sind von subtilerer Natur, so dass hier keine Verbindung mit den Tattvas besteht.
- Prana, die Lebenskraft, aktiviert die Chakras, indem sie Blockaden beseitigt, die einen freien, natürlichen Energiefluss verhindern würden. Yoga, und insbesondere Kundalini Yoga, erleichtert die Reinigung, Balance und Maximierung der Funktionsweise von Körper, Geist und Seele.
Wesensmerkmale der Chakras
Das Untere Dreieck
1. Wurzel-Chakra: Muladhara
Erde, Fundament, Sicherheit und Überleben, Gewohnheit, Selbstakzeptanz.
Lage: am Ende der Wirbelsäule zwischen Anus und Geschlechtsorganen.
Organ/Drüse: Ausscheidungsorgane.
Farbe: rot.
Positive Eigenschaften: geerdet, zentriert, selbstsicher, loyal, stabil sein; gesunde Ausscheidungsfunktionen.
Störung/Ungleichgewicht: Angst, Unsicherheit; das Leben wird als Last empfunden, Gefühl, nicht wirklich auf die Erde oder in die eigene Kultur oder Familie zu gehören; schwache Konstitution, Ausscheidungsprobleme, reduzierte körperliche und mentale Widerstandskraft, sexuelle Perversionen.
Yogaübungen: Krähenhaltung, Stuhlposition, Body Drops, Froschposition, Mulbandh, Vorwärtsdehnungen; auf dem Bauch liegen und mit den Füßen auf den Po schlagen.
2. Sexual- (Sakral-) Chakra: Svadisthana
Wasser, Kreativität, fühlen, begehren, erschaffen.
Lage: bei den Geschlechtsorganen.
Organ/Drüse: Geschlechtsorgane, Fortpflanzungsdrüsen, Nieren, Blase.
Farbe: orange.
Positive Eigenschaften: positiv, entspannte Einstellung zu sexuellen Funktionen, Geduld, Kreativität, verantwortungsbewusste Beziehungen.
Störung/Ungleichgewicht: erstarrte Emotionen, Frigidität, Schuld, keine Grenzen erkennend/setzend, unverantwortliche Beziehungen; Probleme mit den Fortpflanzungsorganen oder Nieren.
Yogaübungen: Frösche, Kobra, Schmetterling, Sat Kriya, "Katze - Kuh", Maha Mudra, Beckenheben.
3. Nabel-Chakra: Manipura
Feuer, Handlung und Gleichgewicht, der Wille des spirituellen Kriegers.
Lage: im Bereich des Nabelpunktes, am Solarplexus (Sonnengeflecht).
Organ/Drüse/Nerven: Leber, Gallenblase, Milz, Verdauungsorgane, Bauchspeicheldrüse, Nebennieren; Plexus solaris (autonomes Geflecht symphatischer Nervenfasern, 72.000 Nervenenden insgesamt).
Farbe: gelb.
Positive Eigenschaften: persönliches Machtzentrum, Engagement, Verpflichtung, Selbstachtung, Identität, Urteilsvermögen; hier wird die Stärke für inneres Gleichgewicht, Inspiration und Gesundheit entwickelt.
Störung/Ungleichgewicht: Wut, Gier, Scham, Verzweiflung; Hindernisse überall; keine ausreichende Stärke und Spontanität; sich anpassen, um anerkannt zu werden; Herabwürdigung der eigenen Wünsche und Emotionen; Probleme mit Verdauung, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
Yogaübungen: Streckposition, Sat Kriya, Pfauenhaltung, Bogenhaltung, Fischhaltung, Zwerchfellschleuse, Feueratem; alle Übungen, welche die Bauchmuskeln trainieren.
Zentrum des Ausgleichs zwischen Unterem und Oberen Dreieck
4. Herz-Chakra: Anahata
Luft, Liebe und Mitgefühl, Liebe und Erwachen. Vom "Ich zum Wir".
Lage: in der Mitte der Brust auf dem Brustbein auf Höhe der Brustwarzen.
Organ/Drüse: Herz, Lunge, Thymusdrüse.
Farbe: grün.
Positive Eigenschaften: Mitgefühl, Freundlichkeit, Vergebung, dienen, Liebe; das Erkennen und Verstehen dieser Eigenschaften in anderen; heilige Transformation; Erwachen zum spirituellen Bewusstsein.
Störung/Ungleichgewicht: Trauer, Anhaftung, Verschlossenheit der Umgebung gegenüber; leicht verletzt; abhängig von der Liebe und Zuneigung anderer, Angst vor Ablehnung; Helfersyndrom; Herzlosigkeit; Herz-, Lungenprobleme, Schwierigkeiten mit Blutdruck.
Yogaübungen: Ego-Vernichter, Yoga Mudra, Bärengriff, Babyhaltung (stärkt die Herzmuskeln); alle Armübungen sowie Übungen, die den oberen Teil des Oberkörpers drehen; alle Pranayama-Übungen.
Das Obere Dreieck
5. Kehl-Chakra: Vishuddha
Äther, die projizierte Kraft des Wortes, hören und sprechen der Wahrheit; der Lehrer/die Lehrerin.
Lage: an der Kehle.
Organ/Drüse: Trachea (Luftröhre), Kehle, Nackenwirbel, Schilddrüse.
Farbe: hellblau.
Positive Eigenschaften: Zentrum für Wahrheit, Sprache, Wissen und die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren; Authentizität; gesunder Selbstausdruck und Interaktion; inspirierend, lehrend; Verkörperung von Gottes Willen.
Störung/Ungleichgewicht: Lethargie, Schwäche in der Fähigkeit, sich auszudrücken und etwas zu beschreiben; Schüchternheit, Stimmprobleme, Unsicherheit, Angst vor der Meinung anderer und der Beurteilung durch andere; Probleme mit Kehle, Nacken, Schilddrüse.
Yogaübungen: jede Art von Chanten oder Mantra-Singen; Schulterstand, Kobra, Pflug, Kamelposition, "Katze - Kuh", Kreisen des Kopfes, Nackenschleuse, Nase zu den Knien.
6. Chakra (3. Auge): Ajna
Intuition, Weisheit, Identität. Die Vereinigung von Gegensätzen.
Lage: zwischen den Augenbrauen.
Organ/Drüse: Gehirn; Hirnanhangdrüse (Hypophyse).
Farbe: indigo.
Positive Eigenschaften: Zentrum der Intuition, Hellsichtigkeit, Visualisierung, Phantasie, Konzentration und Entschlossenheit; Selbstinitiation; Vorstellungskraft, Verstehen des eigenen Lebensinhaltes.
Störung/Ungleichgewicht: Verwirrung, Depression; Ablehnung von Spiritualität; übermäßiges Intellektualisieren
Yogaübungen: Meditationen auf das 3. Auge (Punkt zwischen den Augenbrauen), langes Chanten oder Mantra-Singen, Kirtan Kriya; Bogenschütze; Pfeif-Atemübungen; Yoga Mudra; alle Übungen, bei denen die Stirn auf dem Boden liegt.
7. Kronen-Chakra: Sahasrara
Demut und unermessliche Weite, Transzendenz; das 10. Tor.
Lage: am Scheitelpunkt.
Organ/Drüse: Gehirn; Zirbeldrüse (Epiphyse).
Farbe: violett.
Positive Eigenschaften: Sitz der Seele; Verbindung zum höheren Selbst; Erleuchtung; Einheit; Erhebung; Beziehung zum Unbekannten.
Störung/Ungleichgewicht: tiefe Trauer; das Gefühl, vom Leben und der Fülle getrennt zu sein; Angst vor dem Tod
Yogaübungen: Ego-Vernichter, Mahabandh, Sat Kriya; Konzentration auf die Nasenspitze; alle Arten von Meditation.
8. Chakra: Die Aura
Ausstrahlung, Erscheinung, Licht.
Lage: elektromagnetisches Feld.
Farbe: weiß.
Positive Eigenschaften: Die Aura verbindet die Energien aller Chakras und stellt deren gesamte Projektion dar. Die Aura projiziert und schützt. Bei Menschen mit stark entwickelter Aura ist diese bis zu 8 Meter groß oder noch größer - man spürt mit geschlossenen Augen, dass diese Person den Raum betritt.
Störung/Ungleichgewicht: schüchtern, zurückgezogen, verletzbar.
Yogaübungen: Dreieckshaltung, Ego-Vernichter, Bogenschütze; alle Armübungen; alle Meditationen.
Quelle: The Aquarian Teacher
© ℗ YogiPress Sat Nam Media
© Kundalini Research Institute